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Bienenfreundlicher Garten


Vortrag über Zecken

Was tun beim Zeckenstich?

Der Obst- und Gartenbauverein Walkertshofen gibt nützliche Tipps

Artikel von Karin Marz (Augsburger Allgemeine Zeitung)

So schön ein Waldspaziergang oder die Gartenarbeit auch ist, im Grünen lauern doch einige Gefahren, auf die nun der Obst- und Gartenbauverein Walkertshofen mit einem Fachvortrag über Zecken aufmerksam gemacht hat.

Denn Zecken kommen nicht nur an Weg-, Wald- und Bachrändern mit hohem Gras und Schilf oder im Wald mit grasigem Untergrund vor, sondern vor allem auch in Gärten. Hierbei spiele es keine Rolle, ob der Garten verwildert oder gepflegt sei und ob er sich auf dem Land oder in der Stadt befinde, sagt Christiane Mayer vom Kreisverband Augsburg, die Ortsvorsitzender Walter Schuhmacher zu einem kurzweiligen Vortrag eingeladen hatte.

Zecken seien überall dort zu finden, wo eine hohe Luftfeuchtigkeit und eine relative Wärme herrschen. Das heißt, Zecken sind ab 6 Grad Celsius aktiv. Sie befinden sich dann in der sogenannten „Lauerstellung“ auf einem Blatt oder Grashalm und klammern sich an allem fest, was daran vorbeistreift. Sobald die Parasiten ein Opfer gefunden haben, machen sie sich auf dem Körper auf die Suche nach einem passenden Platz zum Stechen auf der Haut. Bevorzugt werden die Leistengegend, die Kniekehlen, die Achseln, der Nacken, hinter den Ohren und am Haaransatz.

Sobald es dort zum Zeckenstich kommt, kann es für den Menschen gefährlich werden. Zecken können nämlich die Krankheiten FSME (Frühsommer-Menigo-Enzephalitis) oder Borreliose übertragen. Wie man sich davor schützen kann, auch darüber berichtete Mayer. Eine Therapie gegen FSME gebe es nicht. Allerdings könne man sich dagegen impfen lassen. Mayer betonte auch, dass viele sich von dem Begriff „Zeckmschutz-Impfung“ in die Irre führen lassen: "Viele meinen, dass, wenn sie sich gegen Zecken geimpft hätten, könne ihnen nichts passieren." Weit gefehlt. Denn gegen die Krankheit Borreliose, die durch Bakterien ausgelöst wird, gebe es keinen Impfschutz.

Ganz wichtig sei hierbei, dass eine Übertragung von der Zecke auf den Menschen erst nach 12 bis 24 Stunnen nach dem Stich erfolgen könne. Und daher riet Mayer den Zuhörern, ihren Körper sofort nach einem Aufenthalt in der Natur komplett abzusuchen. Denn der einfachste und wirksamste Schutz gegen eine Infektion sei das Entfernen einer Zecke vor dem Stich. Nicht verlassen könne man sich darauf, so Mayer, dass geschlossene Schuhe und Kleidung einen Schutz bieten. Denn an Schuhen und Kleidung könne sich die Zecke festklammern und darüber krabbeln, um dann eine für sie passende Stelle zum Stechen zu finden.

Sollte sich jemand dann durch den Zeckenstich mit Borreliose infiziert haben, wird mit Antibiotika behandelt. Oftmals bemerken die Betroffenen allerdings zuerst ihre Erkrankung gar nicht, da es nur bei jedem Zweiten zur typischen Wanderröte komme. Die Beschwerden an Gelenken, auf der Haut oder in Organen lassen nicht gleich auf Borreliose schließen und die Krankheit wird oft erst nach längerer Zeit entdeckt.

Mayer warnte auch davor, Zecken mit Öl oder Kleber zu beträufeln. Denn im Todeskampf würden die Parasiten erst recht ihren Speichel in die Haut des Menschen pumpen. Am besten eigne sich eine Zeckenzange, Zeckenschlinge oder Zeckenkarte zum Entfernen des Tiers. Wichtig sei es, darauf zu achten, dessen Körper nicht zu zerdrücken.

Interessant waren für die Zuhörer auch die vielen Fakten zur Zecke: So legt ein Zeckenweibchen zwischen 2000 und 3000 Eier und saugt bis zu zehn Tage, bis sie abfällt. Ohne Probleme kann eine Zecke zwischen drei und vier Jahre ohne Blut überleben. Was sie gar nicht verträgt, ist Hitze und Trockenheit. Dafür macht ihr ein strenger Winter in der Regel überhaupt nichts aus.